Der Afrika-Frankreich-Gipfel 2020 für nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung [fr]
Der Afrika-Frankreich-Gipfel 2020 für nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung, der vom 4. bis zum 6. Juni 2020 in Bordeaux stattfinden wird, bringt neben den Staatschefs 54 afrikanischer Länder auch Vertreter von Institutionen, staatlichen Stellen, Privatunternehmen und der Zivilgesellschaft, Finanzierungsträger sowie Unternehmer zusammen.
Angesichts der weltweiten Entwicklung der Covid-19-Pandemie wird der Afrika-Frankreich-Gipfel, der ursprünglich für den 4. bis zum 6. Juni 2020 geplant war, nicht stattfinden können. Der französische Staatspräsident steht mit den afrikanischen Partnern in Verbindung und wird seinen Amtskollegen eine Initiative vorschlagen, die auf die gesundheitspolitische und wirtschaftliche Reaktion auf die Coronakrise auf Ebene des Kontinents ausgerichtet ist.
Bei dem Gipfel sollen die Herausforderungen angegangen werden, denen sowohl afrikanische als auch französische Städte gegenüberstehen, damit angesichts ihres rasanten Wachstums konkrete Lösungen erarbeitet werden können. Dieses Ziel setzt neue wirtschaftliche Partnerschaften sowie Partnerschaften in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Stadtplanung und Kultur voraus.
Am Samstag, dem 6. Juni 2020 ist der Gipfel öffentlich zugänglich, um es so möglichst vielen Interessierten zu ermöglichen, in der „City of Solutions“ innovative Lösungen zu entdecken, sich an den Diskussionen zu beteiligen und an den zahlreichen sportlichen und kulturellen Aktivitäten teilzunehmen, die in der 50 000 m2-großen Messehalle in Bordeaux organisiert werden.
Die „City of Solutions“ präsentiert das Engagement Frankreichs und des afrikanischen Kontinents und wird vom französischen Staatspräsidenten und den anwesenden Staats- und Regierungschefs eröffnet.
90 Mrd. USD Infrastrukturbedarf pro Jahr
Der Afrika-Frankreich-Gipfel in Zahlen:
54 eingeladene Länder
1000 afrikanische Unternehmer/-innen
über 500 französische und afrikanische Bürgermeister/-innen und kommunale Mandatsträger/-innen
über 500 Wirtschaftsakteure aus Frankreich und Afrika
3 Veranstaltungstage davon 1 öffentlich zugänglicher
1 internationales Fußball-Freundschaftsspiel
1 großes Konzert (Urban Music)
Den Herausforderungen der Megastädte begegnen
Die städtische Bevölkerung in Afrika beläuft sich aktuell auf 472 Millionen, wird sich voraussichtlich jedoch bis 2040 verdoppeln und so auf eine Milliarden ansteigen.
Bereits heute gibt es auf dem Kontinent 100 Millionenstädte.
10 dieser Städte haben über 5 Millionen Einwohner und Lagos ist mit 23 Millionen Einwohnern die größte Metropole auf dem afrikanischen Kontinent. Solche Megastädte bringen unsere Gewohnheiten und Kenntnisse aufgrund ihrer hohen Einwohnerzahl, ihrer Vielfalt und ihrer Rolle in Bezug auf Mobilität von Personen, Ideen, Gütern, Reichtum und Kulturen ins Wanken.
Schätzungen der Weltbank zufolge beläuft sich der Bedarf an städtischen Infrastrukturen auf 90 Mrd. US-Dollar pro Jahr. 4 Millionen neue Wohnungen müssen als Reaktion auf dieses explosionsartige Städtewachstum pro Jahr gebaut werden.
Die Stadt der Zukunft nachhaltig gestalten
Der Klimawandel ist für die Städte eine große Herausforderung. Um ihren Einwohnern einen Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung, Transportmitteln sowie Wasser- und Sanitärversorgung zu gewährleisten, müssen sie sich auf frugale, verlässliche und verallgemeinerbare technologische Lösungen stützen können.
Eine Urbanisierung ohne Verschmutzung, ohne Beeinträchtigung der sozialen Mischung in den Stadtzentren und ohne dass dabei Slumsiedlungen entstehen, setzt voraus, dass über die Organisation nachgedacht werden muss, damit der wachsenden Bevölkerung ein gleichberechtigter Zugang zu dieses Dienstleistungen sichergestellt werden kann.
Bei dem Gipfel wird ein besonderer Fokus auf die Bereiche Politik, Wirtschaft und Umwelt gelegt:
- Politik, da nur durch eine nachhaltige Stadtentwicklung Ungleichheiten und Migrationsphänomene reduziert werden können;
- Wirtschaft, da die Städte die treibende Kraft des Wachstums sind;
- Umwelt, da der Mensch, die Stadt und die Umwelt in Einklang gebracht werden müssen. Auch darf nicht vergessen werden, dass die Städte 70 % der Treibhausgasemissionen ausmachen.
Ein Gang durch die „City of Solutions“
Im Vordergrund des Afrika-Frankreich-Gipfels 2020 stehen konkrete Lösungen, die von afrikanischen und französischen Akteuren in ihren Städten und Regionen entwickelt und vorangetrieben werden.
Diese Aktionen werden in der „City of Solutions“ vorgestellt und sind in 7 Bereiche/Quartiere unterteilt, die verschiedene Aspekte der nachhaltigen Stadtentwicklung betreffen:
- Zugang zu wesentlichen Diensten: Sicherheit, Ressourcen, erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Risikomanagement
- Fortbewegung innerhalb der Stadt: Verkehrsinfrastrukturen, Mobilität, Zugänglichkeit
- Leben in der Stadt: Wohnungen, Gesundheit, Bildung, Ausbildung, Kultur, Sport, Freizeit, Zivilgesellschaft, gefährdete Bevölkerungsgruppen
- Ernährung in den Städten und nachhaltiger Konsum: Landwirtschaft, Landwirtschafts-und Ernährungssektor, Geschäfte, Gastronomiebetrieb, Verpackungen, Recycling, lokale Erzeugung
- Vernetzung der Stadt: Innovation, digitaler Wandel, Smart Cities, Datenmanagement
- Stadtgestaltung und -verschönerung: Architektur, Bauwesen, Gebäudebau, Stadtmöbel, Grünflächen, Streetart, nachhaltiger Tourismus, Erhaltung von Kulturerbe
- Projektfinanzierung und -strukturierung: Geldgeber und Stiftungen, Banken, Investmentfonds, Beratung und Entwicklungsbüros, Versicherungen und Anwälte, Projektbegleitung, technische Unterstützung, Projektmanagement, dezentralisierte Zusammenarbeit
Am Samstag, dem 6. Juni 2020 stehen die Pforten der „City of Solutions“ allen Interessierten offen. Die breite Öffentlichkeit ist eingeladen, sich einen Überblick über die von den Akteuren der verschiedenen Regionen vorgeschlagen Projekte und Lösungen zu verschaffen.
Projekte vorschlagen oder kennenlernen
Mögliche Projektträger sind Unternehmen, zivilgesellschaftliche Organisationen sowie französische und afrikanische Gebietskörperschaften. Die Projekte können die verschiedensten Bereiche der nachhaltigen Stadtentwicklung betreffen: Wasser, Abfall/Kreislaufwirtschaft, Klima, intelligentes Energiemanagement und Energieeffizienz, Luftverschmutzung, nachhaltiges Wohnen, grüne Mobilität, digitaler Wandel, Bürgerbewegungen, Sport, Kultur, Handwerk usw.
Es kann sich bei den Projekten sich um innovative Lösungen für Bürgerinnen und Bürger, Dienstleistungen oder auch Technologien handeln. Die Möglichkeiten sind unzählig, solange lokale Partner eingebunden werden und beim Gipfel ein konkretes Projektergebnis vorgestellt werden kann.
Auf der Plattform des Gipfels können Sie Projekte einreichen und sich über die Initiativen informieren.
Melden Sie sich jetzt an:
- Fachbesucher
- Presse
- breite Öffentlichkeit (ausschl. am 6. Juni)
Weitere Informationen unter sommetafriquefrance2020.org