Gipfeltreffen des Globalen Forums für Migration und Entwicklung unter französischem Vorsitz [fr]
Seit 1. Juli 2022 führt Frankreich den Vorsitz beim Globalen Forum für Migration und Entwicklung (GFMD) mit dem Schwerpunkt „Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Mobilität“. Von 23. bis 25. Januar 2024 richtet Frankreich zum Abschluss des französischen Vorsitzes in Genf das 14. Gipfeltreffen aus und wird dabei Bilanz über die angestellten Überlegungen zum Zusammenhang zwischen Migration und Entwicklung ziehen.
Migration und Entwicklung: Zwei Prioritäten von internationalem Interesse
Migrationsbewegungen sind vielfältige, veränderliche Phänomene. Sie betreffen die Herkunfts- ebenso wie die Transit- und Zielländer. Der Zusammenhang von Migration und Entwicklung trägt den gegenseitigen Verbindungen zwischen diesen beiden Themenkreisen Rechnung und hinterfragt einerseits die Auswirkungen der Entwicklungspolitik auf Migrationen, andererseits die Folgen der Migration auf die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung.
Das Globale Forum für Migration und Entwicklung nimmt eine zentrale Stellung in den internationalen Verhandlungen rund um Migration und Entwicklung ein, denn im Rahmen seiner regelmäßigen Veranstaltungen fördert es den Austausch von Ideen und Best Practices und zeigt konkrete, nachhaltige Lösungen für weltweite Herausforderungen auf.
Die Aktivitäten des GFMD erfolgen parallel zur Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele (ODD) und des Globalen Pakts für sichere, geordnete und reguläre Migration, der unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen 2018 in Marrakesch verabschiedet wurde. Das Forum arbeitet außerdem mit zahlreichen multilateralen Initiativen im Bereich der Migration zusammen, an der Schnittstelle der jeweiligen internationalen Programme.
Was ist das GFMD?
Das Globale Forum für Migration und Entwicklung wurde 2007 auf Anstoß von Kofi Annan gegründet, dem damaligen Generalsekretär der Vereinten Nationen. Ziel war es, einen eigenen Rahmen für Gespräche zu diesen Themen zu schaffen.
Als einzigartiges Gremium des multilateralen und sektorspezifischen Dialogs zu diesem Themenbereich kommen bei diesem Forum alle staatlichen und nichtstaatlichen Akteure auf lokaler, nationaler und regionaler Ebene zusammen.
Die Themenschwerpunkte des französischen GFMD-Vorsitzes 2022-2023
Seit 1. Juli 2022 hat Frankreich den turnusmäßig wechselnden Vorsitz des GFMD inne und wird über das 14. Gipfeltreffen präsidieren. Frankreich setzt sich für eine integrative, proaktive Governance ein, die den Dialog über die Herausforderungen unserer Zeit im Zusammenhang mit der menschlichen Mobilität aufnehmen und vertiefen kann.
Zwei innovative Schwerpunkte bilden die Säulen des französischen Vorsitzes:
- die Überlegungen rund um die menschliche Mobilität im Kontext des Klimawandels sowie
- die Aufwertung des durch Migration erworbenen Kulturerbes.
Diese Schwerpunkte werden mit einem interdisziplinären Ansatz aufgegriffen, der die anderen thematischen Prioritäten des französischen Programms mit einschließt: Schutz der Rechte von Migranten, Diasporas, Arbeitsmigration, Verbindungen zwischen Migration und Kultur sowie der Diskurs über die Migration, aber auch eine mehrschichtige Governance der Migration.
Die Themenschwerpunkte Frankreichs
Schwerpunkt 1: Recht und Migration: Einsatz für Gesundheit, Sicherheit und die Rechte von Migranten.
Schwerpunkt 2: Diasporas: Aktive Triebfedern der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung der Regionen.
Schwerpunkt 3: Arbeitsmigration: Förderung der wirtschaftlichen Integration von Migranten.
Schwerpunkt 4: Verbesserung des Stellenwerts der Migration im kollektiven Bewusstsein: Berichte, Kultur, Emotionen, Rationalität.
Schwerpunkt 5: Governance auf verschiedenen Ebenen: Verknüpfung der verschiedenen Akteure, um die Migrationssteuerung zu verbessern.
Gipfeltreffen im Januar 2024: Höhepunkt und Abschluss des französischen Vorsitzes
Der Gipfel des französischen Vorsitzes bildet den Höhepunkt und Abschluss dieses Vorsitzes und wird im Januar 2024 in Genf stattfinden, um über die Überlegungen zur Verknüpfung von Migration und Entwicklung Bilanz zu ziehen. Teilnehmen werden rund hundert Staaten, die Zivilgesellschaft, die Privatwirtschaft, Gebietskörperschaften und Jugendvertreter.
In diesem hochrangigen Rahmen werden die sechs Runden Tische unter dem Vorsitz der Staaten Gelegenheit bieten, konkrete Fortschritte bei den von Frankreich vorgegebenen Themenschwerpunkten zu initiieren. Im Vorfeld zu diesem Gipfeltreffen wird das französische Mandat von Sonderveranstaltungen, Vorbereitungsmeetings und themenspezifischen Workshops geprägt sein.